BRAIN GAME
HINTERGRUND
DES PROJEKTS
Mit James O’Shea konnte die Choreografin Anna Röthlisbeger einen erfahrenen Tänzer der etablierten Candoco aus London engagieren. Die Truppe zählt zweifelsfrei zu den namhaftesten Tanzkompanien im Bereich Bühnentanz und Behinderung. Als Folge eines schweren Unfalls hat der hochkarätige Tänzer keine Beine mehr. Er besitzt aber durch die Schulung in professionellem modernen Tanz ausserordentliche Fähigkeiten auch ohne Rollstuhl zu gehen, zu springen und zu drehen. Er wirft sich in Posen, die andere TänzerInnen gar nicht vollbringen können. Die Brasilianerin Silvia Wolff, welche nach einer langjährigen Karriere in New York als professionelle klassische und moderne Tänzerin durch einen Hirnschlag halbseitig gelähmt ist, strahlt dagegen eine fragile Transparenz aus. Ihr heutiges tänzerisches Repertoire liegt in der Kraft eines Armes und eines Beines. Mit Sylvia Rijmer aus Holland steht eine sehr kreative und technisch extrem vielseitige Tänzerin mit auf derselben Bühne. Der Fokus in der Arbeit liegt hier in den Differenzierungen von Bewegungsund Darstellungsqualitäten, bei denen die Perfektion als Fragezeichen im Raum steht. Die in Seoul geborene Halbchinesin Rebecca Weingartner bringt jugendliche Frische in das Ensemble.
In der jeweiligen Zusammensetzung, ist es Röthlisberger wichtig, keine Rollen oder vorgefassten Konzepte auf die Beteiligten zu übertragen. Die Bühnenkonzepte entwickeln sich während der Probenphase in enger Zusammenarbeit mit den TänzerInnen im Improvisationsdialog mit der Musik (live) von Marc Rossier. Dies bildet die Basis für eine gemeinsame Arbeitsweise und Thematik. Jeder Körper bietet dabei eine Einzigartigkeit und eigene Präsenz, die künstlerisch im Zentrum steht.